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TEST: BISSCHEN GESTRESST, ODER DOCH SCHON CHRONISCH?

heavy stress

Stress ist an sich kein Problem für den Körper. Stress wurde „erfunden“, um Probleme zu lösen. Mit Stress stellt sich der Körper auf Höchstleistung ein. So ist auf der Flucht vor einem Bären beispielsweise die Magen- und Darmtätigkeit von untergeordneter Bedeutung und auch die Immunabwehr steht nicht im Vordergrund. Es geht einzig und alleine um maximale körperliche Leistung. Nur, dass wir diese Leistungsbereitschaft in der heutigen modernen Zeit nur noch selten durch tatsächliche körperliche Tätigkeit (Flucht oder Angriff) abrufen. Aber auch das ist erst dann problematisch, wenn der Stress chronisch wird, das heißt, wenn diese Stressreaktionen zu dicht aufeinander folgen.

Test: Bisschen gestresst – oder doch schon chronisch? Ab wann ist Stress schädlich?

Da wir sehr individuell und unterschiedlich veranlagt sind, hat jeder von uns ein anderes Maß für Stress. Das heißt, was bei einem Menschen chronischen Stress bedeutet, empfindet der andere vielleicht als noch gut erträglich. Ist Stress aber erst zu einer chronischen Angelegenheit geworden, dann zeigen sich auf 4 verschiedenen Ebenen auffällige Symptome.

Chronischer Stress – und unser Körper

Nervenzellen

Das Gehirn leidet bei chronischem Stress. Bestimmte Botenstoffe können die Beschädigung oder Zerstörung von Nervenzellen einleiten. Zu viel Kortisol (ein bei Stress vermehrt ausgeschüttetes Hormon) hemmt die Funktion des Hippocampus – der (vermutlichen) „Schaltzentrale“ der Gedächtniszellen.

Bauchspeicheldrüse

Kortisol (ein Stresshormon) verringert die Wirkung von Insulin auf die Körperzellen. Folge: Die Insulinzellen der Bauchspeicheldrüse produzieren immer mehr Insulin, bis sie überlastet sind. So entsteht ein Insulinmangel – und damit verbunden ein Diabetesrisiko.

Blutgefäße

Ein chronisch erhöhter Blutdruck beschädigt die Gefäße. Weiße Blutkörperchen haften verstärkt an den Innenwänden der Blutbahnen und können zu lokalen Entzündungen führen. Fett, Zucker und verklumpende Blutplättchen sammeln sich an diesen Unebenheiten und verengen die Blutbahn. Es kann zu Arteriosklerose sowie zu Infarkten in Herz, Lunge oder Gehirn kommen.

Muskeln

Die Nackenmuskulatur wird durch psychische Belastung dauerhaft aktiviert, was zu schmerzhaften muskulären Verspannungen führt.

Magen

Noradrenalin (ein Stresshormon) verengt die Blutgefäße der Verdauungsorgane. Durch die schwächere Durchblutung gelangen weniger Immunzellen in den Magen, und, so eine Theorie, Erreger der Magenschleimhautentzündung können sich leichter vermehren. Zudem reagiert der Magen bei Stress überempfindlich auf Magensäure. Dehnt sich die Magenwand nach dem Essen, entstehen Schmerzen und Übelkeit.

Geschlechtsorgane

Kortisol im Blut hemmt indirekt die Testosteron-Produktion. Die Libido sinkt, die Hoden produzieren weniger Spermien, Impotenz kann eine Folge sein. Bei Frauen kann Stress den Menstruationszyklus stören.

Immunsystem

Bei chronischem Stress ist meist zu viel Kortisol im Blut. Dies blockiert wichtige Schritte der Körperabwehr. Der Organismus kann anfälliger werden für Infektionen aller Art.

Chronischer Stress – und unsere Gefühle

  • Hohe gefühlsmäßige Erregbarkeit bis zu Überempfindlichkeit und Gereiztheit
  • Gefühle von Anspannung, Angst und Nervosität
  • Häufige schlechte Laune
  • Abgeschlagenheit und Erschöpfung, bei gleichzeitiger Unfähigkeit, sich zu entspannen (-> Schlafstörungen)
  • Unkonzentriertheit und Zerstreuung

Chronischer Stress – und unsere Gedanken

Die Wahrnehmung verengt sich. Der Gestresste fixiert seine ganze Aufmerksamkeit auf den Stressauslöser („Das Kaninchen vor der Schlange…“). Denkblockaden bis zum so genannten Blackout können die Folge sein. Eine geordnete Problemlösung wird durch chronischen Stress stark erschwert. Dies wirkt sich mitunter unangenehm auf den (Arbeits-)Alltag aus. Denn gerade dann, wenn wir fähig sein müssten, Probleme zu lösen, ist dies durch den Stresszustand stark erschwert oder unmöglich.

Chronischer Stress – und unsere Beziehungen

Auf sozialer Ebene, das heißt dort, wo wir uns zur Umwelt und unseren Mitmenschen verhalten, kann sich der Stress so auswirken, dass wir uns von Mitmenschen und Beziehungen zurückziehen – und nach Möglichkeit vermeiden, was nach unserer Wahrnehmung den Stress auslöst.

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