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AUFMERKSAMKEIT ALS WÄHRUNG: ICH WERDE GELIKT, ALSO BIN ICH!

aufmerksamkeit als währung

Eine neue Leitwährung?

Welche ist die wichtigste Währung? Der Dollar, der Euro, der chinesische Yuan? Geldmarktprofis streiten gerne darüber. Von dieser Auseinandersetzung unbeeindruckt, breitet sich seit zwei Jahrzehnten erst leise, dann immer selbstbewusster, eine Bahn brechende Währung im Handel aus. Das neue Zahlungsmittel wird nicht geprägt und nicht gedruckt, es hat auch keine Münzen oder Scheine zu bieten. In starkem Kontrast zu diesem schwachen äußeren Auftritt steht das Handelsvolumen dieser Währung. Es ist gigantisch und trotzdem schwer zu beziffern. Die Währung, um die es geht ist – unsere Aufmerksamkeit.

Aufmerksamkeit als Währung: Bezahle mit Auge und Ohr!

Während sich die digitale Welt bis in die letzten Winkel unserer Wohn- und Lebensräume hinein entfaltet, haben wir uns längst daran gewöhnt, mit unserer Aufmerksamkeit zu bezahlen. „Du willst online einen Artikel lesen?“ „Du willst auf Youtube sehen, wie ein Goldfisch einen Hai beißt?“ „Du möchtest eine Wunder-App herunterladen?“ Dann gib mir deine Aufmerksamkeit! Bezahlt wird mit Ohr und Auge. Wer mitmachen will, muss sich mit Werbung fluten lassen.  Die Verursacher dieser digitalen Überschwemmung sind Unternehmen wie Apple, Alphabet (Google) und Facebook. Diese Konzerne notieren mittlerweile unter den Top Ten der Welt (nach Börsenwert). Während Google und Facebook unsere Aufmerksamkeit direkt im Netz vermarkten, stellt Apple die dafür notwendigen, einfach zu bedienenden Oberflächen bereit.

Aufmerksamkeit als Währung: Konzerne im Goldrausch

Die Konzerne verstehen es, unsere Aufmerksamkeit in gigantischen wirtschaftlichen Erfolg umzuschlagen. Doch nicht nur die Internetkonzerne schürfen nach dem Rohstoff Aufmerksamkeit, wie früher Goldgräber nach dem gelben Metall. Wir machen auch mit.  Ohne diese persönliche Beteiligung ist die kommerzielle Bewirtschaftung von Aufmerksamkeit nicht denkbar. Milliardenfach posten, liken, twittern und grammen wir. Und immer geht es um das eine: Aufmerksamkeit.

„Ich werde gliked, also bin ich!“

Im täglichen Kampf um die begrenzte Ressource Aufmerksamkeit wird der alte philosophische Gedanke greifbar, dass der Mensch sich selbst zu wenig ist. Stets scheinen wir auf der Suche nach einem Gegenüber, das uns sieht. In einem pointierten Satz formuliert: „Man liked mich – also bin ich!“

Umso krasser das gepostete Ereignis ist, umso mehr Aufmerksamkeit lässt sich im Internet dafür ernten. Beispielhaft: Das mittlerweile populäre Phänomen der Hobbyfilmer, die aus dem fahrenden Auto heraus auf Autobahnen die Leichen der Unfallopfer filmen und die Aufnahmen danach in ihrer Peergroup verschicken.

Aufmerksamkeit tut gut!

Wer angesichts dieses – mindestens gruseligen – Befundes den ersten Stein nach der Aufmerksamkeitswirtschaft schmeißt, muss aufpassen, dass der Stein nicht auf dem Display des eigenen Smartphones landet. Die Exzesse einmal ausgeklammert, mögen wir das doch alle, wenn andere uns wahrnehmen und wir wohlwollendes Publikum finden für das, was wir täglich sehen, hören und erleben. Allerdings gilt auch: Umso massiver und dichter uns die kommerziellen und privaten Aufmerksamkeitsfresser auf die Pelle rücken, umso wichtiger ist es, eine Wahrnehmung dafür zu entwickeln, wann es genug ist.

Smarter Umgang mit dem Smartie ist gefragt

Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource. Wer das nicht im Blick hat, hat ein Problem. Überlassen wir uns einfach dem Sog des Bildschirms, dann wird jene Kraft zur Wahrnehmung, die es uns ermöglicht, mit offenen Augen und Herzen unterwegs zu sein, weggeschlürft von denen, die die Zugriffsrechte auf unseren Bildschirm besitzen. Es wird dann kein Zufall sein, wenn wir keine Augen und keine Ohren mehr haben, für den oder die, welche (im Cafè oder an anderen Orten) neben uns sitzen: Wir nehmen nicht wahr, wir merken nicht auf und wir reagieren nicht oder nur blass. Weil unsere Aufmerksamkeit längst aufgebraucht ist. Nimmt man diese Gefahr ernst, muss der Satz wohl heißen: Ich gehe (rechtzeitig) offline – also bin ich!

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Bild oben: TeroVesalainen@pixabay.de (CCO)

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