Heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, sieht es so aus, als hätte er mit seiner Rede einen Startschuss gegeben. Die mit der Erforschung des Geistes befassten Zweige der Neuro- und Bewusstseinsforschung explodieren geradezu, abzulesen an der Anzahl veröffentlichter Studien (s. Datenbank pubmed). Allerdings ist der Fokus dieser Forscher meist ein anderer als der des Berufsdenkers Sloterdijk. Während die wissenschaftliche Arbeit per Definition der nüchternen Erkenntnis verpflichtet sind, ruft der Philosoph dazu auf, in dem wenig erforschten und kaum kartografierten Raum des Geistes „sein Glück zu finden“, sozusagen das Glück im Kopf. Ein ambitionierter Anspruch – und gut geeignet als Motiv einer Artikelserie.
GEISTIGE RÄUME DES GLÜCKS
Doch was macht diese „Galaxie des Gehirns“ aus, von der Sloterdijk spricht. Was charakterisiert diesen Raum, den „mind“ (= engl. Begriff, der mehr erfasst als nur den Verstand), in dem es sich lohnen soll herumzustreifen und darin Reisen zu unternehmen, um sein Glück zu finden? Ist es das abstrakte Denken – es geht kaum ohne. Ist es die Beschäftigung mit Emotionen? Zweifellos. Geht es um Meditation? Auf jeden Fall.
Machen wir uns also auf, die Galaxie des mind zu erforschen, um herauszufinden, unter welchen Bedingungen es sich dort glücklich leben lässt und unter welchen eher nicht.
AUF DER SUCHE NACH DEM GLÜCK IM KOPF
Der vorliegende Artikel erscheint als erster eines bislang privat gehaltenen Reisetagebuchs in Sachen mind. Dieses Tagebuch besteht aus Skizzen, Gedanken und Vorläufigem, das hier und jetzt lesbarer und inspirierender Text werden soll. Die zu vefassenden Zeilen handeln von den kleinen und großen Expedition, zu denen sich der Autor selbst aufgemacht hat. Auf der Suche nach einem Zustand, nach dem (wie es scheint) jeder sich ausstreckt. Nach gelingendem Leben oder eben: Glück.
DER STARTSCHUSS FÜR DIE REISE
Meine ganz private Reise in die Galaxie, die unser Kopf enthält, begann so, wie solche Reisen oft beginnen. Mit dem Schmerz, der entsteht, wenn man sich stößt an der Welt; sich blaue Flecken holt an der Tatsache, dass die Welt so ist, wie sie ist und nicht so, wie man sie gerne hätte. Wenn uns Menschen diese kleinen und großen Karambolagen im Denken und Handeln bewusst werden, fordern sie vermehrt Aufmerksamkeit und es entstehen unweigerlich Fragen. Nehmen wir diese Fragen ernst, dann machen wir uns auf zu neuen Ufern. Wir gehen auf eine innere Reise.
GLÜCK IM KOPF
Im Zentrum meiner persönlichen Reiseerfahrungen steht ein guter Donnerschlag, eine Art privater Urknall im Bewusstsein. Das heißt, eine Meditation erlebte ich so, dass alles, was ich bisher erlebt und gedacht hatte, in einem Moment in relative Bedeutung abrutschte. Es genügte dieser Sekundenbruchteil, um mich mit einer Wirklichkeit zu konfrontieren, die sich viel wirklicher anfühlt als das, was wir den Alltag nennen. Dieses Erlebnis mit Worten zu beschreiben ist ein Unternehmen, an dem ich immer wieder scheitere. Leichter ist es, die freundlichen Ausläufer dieses besonderen Moments zu beschreiben: Etwa, dass eine existenzielle Angst, die ein unangenehmer, quälender Begleiter über viele Jahre war, einfach ausgelöscht war; ersatzlos, spurlos, von jetzt auf dann – schwere Schatten hatten sich in Luft aufgelöst. Und: Die beschwerliche Suche nach dem Echten, Tragfähigen war genau zu diesem Zeitpunkt vorbei. Zuletzt: Die Begriffe Glück und Meditation waren von nun an in aufregender und verheißungsvoller Weise miteinander verbunden.
Trotzdem ist es wohl unvermeidlich, dass sich auf den Raumfahrten in die Galaxie des Kopfes unterwegs Erkenntnisse und Einsichten einstellen, die so tief in die Existenz greifen, dass wir Worte wählen, die in der Regel der spirituell-religiösen Erlebnisklasse zugeordnet werden. Damit müssen wir dann eben leben. :)
Lies hier Teil 2 der Artikelserie
Fette Buchwerbung in eigener Sache
| Die Fantasy-Krimi-Komödie |
DAS ENTENPROTOKOLL
Trage hier deine Email-Adresse ein und du wirst automatisch über neue Artikel auf dieser Seite informiert.
Noch kein Kommentar verfasst.