Oh wie verspannt! Der Nacken muss knacken.
In den Videos eines Youtubers, der manchem als eine Art Fachmann für Dehnungskultur gilt (und zu anderen Themen viel Gutes zu sagen hat) wird empfohlen, angesichts von Verspannungen im Hals- und Nackenbereich die „große Kanone“ aufzufahren. Will heißen: Die Halswirbelsäule (HWS) und ihre zugehörigen Muskelstränge werden ohne Rücksicht und auch gegen Widerstand brachial gewinkelt und gedehnt. Aber Vorsicht! Mutet mensch seinen Muskeln solche Grobheiten zu, können im wesentlichen 2 Dinge passieren.
Muskelroulette
Erstens: Im günstigeren Fall lässt sich das herausgeforderte Muskelfaserbündel von den drückenden und zerrenden Kräften überwinden. So glimpflich geht das aber nur aus, wenn das auslösende Ereignis, das den Muskel dazu gebracht hat, sich derart zu verspannen, bereits nicht mehr besteht. Das ist der Fall, wenn eine durchgelegene Matratze oder das falsche Kopfkissen ursächlich sind und auf diese Weise die Verspannung hervorgerufen wurde. Meist sind es solche einmaligen Ereignisse, die sich mit nachdrücklichem Dehnen lösen lassen. Auch die klassische Zerrung gehört dazu: Ist diese schmerzhafte Verletzung nach 10-14 Tagen wieder ausgeheilt, neigen die Muskeln trotzdem dazu, sich aktiv zu schützen, indem sie sich zusammenziehen. Dann ist es notwendig, den Muskel langsam aber sicher – auch gegen leichten Widerstand – vorsichtig aufzudehnen. So viel zum günstigsten Fall, dass nämlich der Muskel bereit ist oder zumindest überredet werden kann, sich auf die Dehn-Prozedur einzulassen (Wobei ich grundsätzlich vom oben geschilderten rabiaten Vorbild des Youtubers abrate).
Fatal brachial
Zweitens: Aber was ist, wenn der verkrampfte Muskel sich gar nicht dehnen kann? Wenn es ihm gar nicht möglich ist, sich zu entspannen. Besonders Verspannungen, die von Stress verursacht werden, können sich im Alltag als sehr „trotzig“ erweisen. Dann wiederstehen sie jedem Ziehen und Zerren, denn der Stress treibt diese Muskeln aktiv dazu an, sich weiterhin zusammenzuziehen. Übrigens auch dann noch, wenn die stressige Situation schon längst vorüber ist.
Geht mensch dann mit der oben beschriebenen Brachialmethode an das Problem heran, erreicht er alles Mögliche damit, aber nicht die erwünschte Besserung. Selbst wenn der Muskel aus Gründen – wie: „Der Klügere gibt nach“ – sich für den Moment etwas dehnen lässt, dann wird er im Anschluss bald wieder in den spannungsvollen Ausgangszustand zurückkehren. Setzen wir die Quälerei trotzdem fleißig fort, besteht eine große Chance, dass sich die Verspannung und die damit verbundenen Schmerzen noch verschlimmern. Das ganze Problem kann sogar chronisch werden.
Achtsamkeit gegen Verspannung.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass in unserer überreizten und getriebenen Welt ein Großteil der Verspannungen tatsächlich auf den oben geschilderten Stress zurückzuführen sind und deshalb so hartnäckig bestehen bleiben.
Oft kommt es zu diesen Muskelverspannungen, wenn im Alltag gehäuft unangenehme psychische Belastungen auftreten. Dann kann es vorkommen, dass der Körper mit einer Art von Schutzreflex reagiert. In der Folge ziehen sich zum Beispiel die Muskelpartien im Nacken-, Hals-, oder auch Lendenwirbelbereich zusammen.
Erste Hilfe
Aber es gibt einen Ausweg. Sind wir achtsam genug, das zu bemerken, bietet sich als Ersthilfe eine kurze Atemmeditation an. Mit der 3-Minuten-Übung klappt das sogar am Arbeitsplatz. Eine solche Atemmeditation richtet sich an das verantwortliche vegetative Nervensystem und kann dort beruhigend wirken. Aber auch schon einige bewusst vollzogene Atemzüge können helfen. Das heißt nicht, dass dadurch die aufgebaute Spannung sofort verschwindet. Aber die Negativspirale aus Stress -> Verspannung -> Schmerz -> noch mehr Stress -> noch mehr Verspannung … wird sofort unterbrochen. Wenn dir mehr Zeit zur Verfügung steht, bietet sich eine 10 bis 20-minütige Atemmeditation an. Wie in der klassischen Atemmeditation achten wir bei all diesen Übungen zwar auf den Atem. Im Fall von Verspannungen stellen wir uns aber vor, in die betroffene Muskelpartie hinein zu atmen und auch wieder heraus, statt nur den Atem zu beobachten.
Erst entspannen, dann dehnen
Es kann sein, dass sich die verspannten Muskeln direkt nach der Meditation viel besser dehnen lassen (Professionelle physiotherapeutische Übungen für den Hals- und Nackenbereich findest du hier). Auf jeden Fall sollte es aber mit der Zeit deutlich besser werden mit dem betroffenen Bereich. Bleiben die Verspannungen bestehen oder kehrt dauern wieder, müssen die Bemühungen sich zu entspannen tiefer ansetzen. Ein Professionelles Stresscoaching kann dabei sehr hilfreich sein.
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