Geld und Vermögen: Wann ist es genug?
Es lohnt sich, eine Frage zu stellen. Diese lautet: Was ist das mit uns, dass „viel“ nicht genug ist und auch „sehr viel“ offensichtlich vielen nicht reicht; dass es selbst auf siebenstelligem Moneten-Level noch um die nächste Million oben drauf geht? Was treibt uns dazu, Vermögenswerte anzuhäufen, oftmals unter derart stressigen Bedingungen, dass einem Außenstehenden die hohe Gehaltszahlung durchaus als Schmerzensgeld erscheinen kann. Warum gibt es für unsere Spezies offensichtlich keine monetäre Schwelle, die endlich Ruhe einkehren lässt? Eine festgelegte Anzahl von Nullen, ab der ein Vielverdiener die Absurdität weiterer Zuwächse erkennt, in schallendes Gelächter ausbricht, und anfängt Schecks (für andere) zu schreiben. PS: Man wird ja mal träumen dürfen.
Mehr und immer mehr Reichtum
Anstelle einer selbstsicheren Antwort folgt hier eine Vermutung: Es scheint, dass Zufriedenheit nicht gekauft werden kann, dass das Verfügen über noch so große Summen, doch eines unverfügbar lässt: ein glückliches Leben. Angenommen, diese Denkrichtung stimmt. Dann bewegt sich die exzessive Anhäufung materieller Ressourcen in einem völlig logischen Rahmen. „Viel reicht nicht“ – und wird auch nie reichen. Also geht es immer weiter und die Reichtumshaufen wachsen auf absurde Größe!
Viele schwach entlohnte Menschen finden in diesen Gedanken nichts Hilfreiches. Sie kämpfen schlicht ums wirtschaftliche und auch gesellschaftliche Überleben. Sie erwägen vielleicht, sich noch einen weiteren minderbezahlten Job zuzulegen. Die anderen aber, die nicht im Überlebenskampf stecken, dürfen überlegen, ob sie den Irrsinn mitmachen wollen. Ob sie dem Lockruf des „Mehr“ immer weiter folgen wollen. Oder ob sie in einen anderen Modus schalten möchten: stehenbleiben, der ruhelosen Vermögensvermehrung selbstbewusste Langsamkeit entgegensetzen; sich dem Hier und Jetzt zuwenden, statt für das nächste materielle Upgrade zu schuften. Zeit wäre es. Denn dort wo alle Upgrader hinwollen, sind ja schon genügend Vorgänger gestrandet. Deren Unzufriedenheit trotz kontinuierlich expandierender Gehälter spricht eine deutliche Sprache.
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