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MIT ACHTSAMKEIT GEGEN STRESS – WIE GEHT DAS ÜBERHAUPT?

Bild: Hund Joja

Da ist auf der einen Seite der Stress. Viele Menschen hat er schon im Griff, wenn sie morgens noch unter der Dusche stehen. Und was steht auf der anderen Seite dagegen? Nicht mehr als unsere Präsenz und Aufmerksamkeit. Kann das etwas werden? Es kann.

Stressreaktionen sind in der Regel automatisch ablaufende Reaktionen. Ganz besonders in Situationen, die stetig wiederkehren, z.B. im Arbeits- oder Familienleben. Ehe wir uns versehen und ohne, dass wir uns bewusst zu einer Stressreaktion entschlossen hätten, sind wir schon mitten drin. Es braucht nur einen kleinen persönlichen Angriff oder einen kleinen Aufreger. Schon geht es ab in den Stresskreisel.

Achtsamkeit gegen Stress: Auf die Haltung kommt es an

In dieser Lage ermöglicht es eine aufmerksame und präsente Haltung, uns die bislang unbewusst und automatisch ablaufende Reaktion (nach und nach) immer früher bewusst zu machen. Was wir  im mbsr-Kurs üben, nämlich den Grad unserer Achtsamkeit zu erhöhen, zahlt sich dabei aus. So, wie wir unseren Atem (Meditation), unsere Körpersignale (Bodyscan) und unsere Empfindungen (in Meditation und Bodyscan) beobachten, so können wir auch unsere Stressreaktionen beobachten. Am Anfang fällt es uns vielleicht mitten im Streit erst auf, dass wir uns wieder im alten (Stress-) Muster verfangen haben. Nach ein paar Wochen üben genügt schon das unangenehme Gefühl in der Magengegend, um uns bewusst zu machen, was gerade passiert …

Im Einzelnen: So kann es gehen

Zunächst geht es darum, unsere automatische Stressreaktion überhaupt ersteinmal wahrzunehmen. Folgende Fragen können dabei helfen, um dem Stress auf die Spur zu kommen:

  • Welche Emotionen kann ich in der entsprechenden Stressituation an mir beobachten? Und welche zuerst?
  • Was kann ich an meinem Körper im Stress wahrnehmen? Gibt es eine Stelle in meinem Körper, an dem ich den Stress besonders deutlich wahrnehmen kann (z.B am Kopf, im Nacken, im Bauch …) und wie genau äußert sich das?
  • Wie fühlt es sich an, wenn der Stress abklingt? Und wo genau spüre ich das?

Wenn wir auf diese Weise unseren Stress beobachten, gilt es zu beachten: Wir wollen nichts ändern, wir wollen lediglich wahrnehmen. Als interessierte Beobachter, ohne eigenes Interesse. Häufig wird es so sein, dass wir bereits in die entsprechende Stresssituation eingetaucht sind, wenn wir uns darüber bewusst werden. Oder dass sie sogar schon vorüber ist. Doch es ist egal, zu welchem Zeitpunkt wir uns über unseren Stress bewusst werden. Jedes Bewusstwerden ist ein großer Erfolg.

Achtsamkeit gegen Stress: Was dann passiert …

Dieser Erfolg zeigt sich mittelfristig daran, dass um die alt bekannte Stresssituation herum plötzlich so etwas wie Raum entsteht. Das heißt, es entwickelt sich – zu Anfangs vielleicht kaum spürbar – eine leichte Distanz zum Geschehen. Der Grund dafür ist gut nachvollziehbar: In dem Moment, da wir beobachten, was geschieht sind wir nicht mehr (voll) beteiligt am Geschehen. Die Identifikation ist zum Teil aufgehoben. Damit haben wir einen Anfang gemacht, auf den man bauen kann!

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