Warum ist das so? Wir wissen genau, zwischen unserem Heute und einem Brand gerodeten und Küsten gefluteten Planeten liegt nur gezielter Verzicht auf Konsum. Maßvoller, zurückhaltender müssten wir werden. Trotzdem verkackt es der Mensch. Täglich. Wir wissen, was zu tun ist, aber die Diskussion über ein Weniger-vom-Schlechten verheddert sich schon in Fragen um die Zukunft von Plastiktüten oder das Bürgerrecht auf Geschwindigkeitsrausch (Tempolimit). Floskelhafter Dünnsprech wie: „Wir dürfen aber die Wirtschaft nicht überfordern“ kann unter solchen Umständen als ernsthafter Diskussionsbeitrag gelten. Nochmal: Warum ist das so?
MEHR! ist zum Mantra einer ganzen Generation geworden
Ein solches Verhalten ist nur dann logisch erklärbar, wenn man unterstellt, dass wir nicht anders können. Es DARF einfach nicht weniger werden an Dingen und Diensten, die wir konsumieren und verbrauchen. Aber gerne immer MEHR. Unsere Lebenszufriedenheit, so scheint es, steht und fällt mit dem, was wir haben. Keiner ist böswillig, aber MEHR! ist zum Mantra einer ganzen Generation geworden. Das „Big, Big Problem“ ist nur, der Planet gibt es nicht her. Gar nicht. Nicht nur, dass die westliche Verbrauchsgemeinschaft heute schon den Planeten havariert, bevor noch der Rest der Menschheit in Sachen Konsum überhaupt Fahrt aufgenommen hat. Es ist auch eine mindestens gefühlte Wahrheit, dass gerade diejenigen, die am meisten haben, die so genannten Wohlhabenden unter uns Verbrauchern, kaum glücklicher sind, als ihre ärmeren Mitmenschen (vorausgesetzt diese müssen sich nicht um essen, trinken und ein Dach über dem Kopf sorgen). Lässt man sich von der auf Glanz polierten Oberfläche des Hochleistungs-Verbrauchers nicht blenden, dann erscheint sie oder er so glücklich oder unglücklich wie alle anderen auch. Nur eben auf höherem (finanziellen) Niveau.
Der Blick nach innen
Wenn man diese Gedanken mitdenken kann, dass unsere materielle Lebensart den Planeten überfordert und uns dennoch unzufrieden und „hungrig“ zurücklässt, dann ist es Zeit. Zeit, den Blick nach innen zu richten. Weg von den Äußerlichkeiten – Meditation kann man das nennen. Wer sich auf diese Weise selbst nahe kommt, wird, Achtung!, mit Unruhe konfrontiert, mit Mangelgefühlen, Ärger und Unzufriedenheit. Mit Ängsten und womöglich ganzen Sorgenwäldern. Denn alles was täglich unter dem Deckel der Dauerbeschäftigung gehalten wird, kann sich nun zeigen, wenn man das Abenteuer unternimmt, sich hinzusetzen und still zu werden.
Los werden, was nervt
Die gute Nachricht: Das ist nur die eine Seite des Geschehens. Denn das gezielte Stillsein gilt als ein erstklassiger Weg, sich selbst los zu werden. Nicht sich selbst mit Namen, Lebenslauf, Statur und Erscheinung. Sondern sich selbst als jenen Teil, der sich so viel sorgt und ängstigt, der ständig unterhalten sein muss – und dem es dennoch nie genug ist. Wer sich die Zeit nimmt, diese Art von „Selbstlosigkeit“ zu entdecken, stellt plötzlich fest: Es darf jetzt gerne etwas weniger sein, weil tief drinnen so viel zu finden und zu erleben ist. Das Glaubensbekenntnis des „Mehr, mehr, mehr!“ kann einem dann schnell fremd werden.
Lesen zum Spaß!
Wie könnte das wohl aussehen, wenn die Bewohner unseres Verbraucher geplagten Planeten von Zufriedenheit befallen würden?
Das zeigt die Fantasy-Krimikomödie „Das Entenprokoll“.
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