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MEDITATION: BEINE VERKNOTEN, ODER WAS?

meditationshaltung

Zur Körperhaltung in der Meditation

Manche Meditationslehrerin erklärt, es sei für den Erfolg der Meditation unbedingt notwendig, die einzig richtige und wirklich, wirklich wahre Körperhaltung einzunehmen. Anschließend wird diese Haltung dann detailgenau erklärt. Diese Behauptung der einzig wahren Haltung ist jedoch mehr in der Tradition der entsprechenden Meditationslehrer begründet, als in tatsächlichen Erfordernissen.

Klar ist, dass zum Meditieren eine möglichst wache und offene innere Haltung einzunehmen ist. Eine entspannt-aufrechte Position des Oberkörpers unterstützt diesen Zustand. Ob wir dann im Lotossitz, im Schneidersitz, auf den Knien oder auf einem Stuhl sitzen, macht für die Qualität der Meditation keinen wesentlichen Unterschied. Es gilt, eine Haltung zu wählen, in der es uns leicht fällt, aufmerksam und wach zu sein. Schmerzen die Knie oder der Rücken, verursacht durch eine unangenehme Haltung, so ist das eher kontraproduktiv. Für manche Menschen kann deshalb die Rückenlage eine Option sein. Viele von uns werden dabei aber Mühe haben, nicht einzuschlafen. Nachfolgend finden sich verschiedene Meditationshaltungen, die sich bewährt haben. Wie immer gilt: Experimentiere und sieh, was dir gut tut.

Der „Stuhlsitz“, die Körperhaltung für Jede und Jeden* in der Sitzmeditation

Der Sitz auf einem ganz normalen Stuhl ist einfach und effizient. So kann man an jedem Ort (z.B. im Büro) unauffällig eine kleine meditative Auszeit nehmen. In der Regel fällt es leichter, aufmerksam und wach zu sein, wenn wir uns dabei mit dem Oberkörper nicht anlehnen. Wir setzen uns aufrecht hin und achten darauf, dass dies den ganzen Rücken betrifft, inklusive Halswirbelsäule. Hierbei hilft die Vorstellung, wir würden am Haarwirbel des Hinterkopfs ganz leicht in die Höhe gezogen – aber wirklich nur minimal. Zuletzt ziehen wir das Kinn (nur ganz) leicht zur Brust. Die Arme sind dabei locker in den Ellbogen gebeugt, die Hände liegen auf den Oberschenkeln.

Meditation im Liegen, die entspannte Körperhaltung für wache Menschen

Meditieren können wir ebenso im Liegen. Allerdings funktioniert das nur, solange wir dabei nicht träge werden oder sogar einschlafen. Häufig wird deshalb eine aufrechte Position die bessere Wahl sein. Doch manchmal kann gerade die Liegehaltung die richtige sein – wenn wir krank sind oder wegen einer Verletzung nicht sitzen können. Oder wenn wir Verspannungen am Körper spüren, die sich beim Sitzen noch verstärken. Am günstigsten legen wir uns dann auf den Rücken, die Arme liegen locker neben dem Körper, Handflächen nach oben (das hilft gegen das Einschlafen). Die Beine liegen ebenfalls nebeneinander, nicht übereinander. Beine und Kopf können auch durch eine Decke oder ein Kissen unterstützt werden. Es hilft gegen die Müdigkeit, wenn wir die Augen offen halten.

Der Kniesitz, locker auf dem „Hocker“

Beim Kniesitz knien wir auf einer weichen Unterlage. Das Gewicht unseres Körpers wird aber von einem Meditationskissen oder einem Meditationsbänkchen (meist aus Holz) getragen. Dieser Sitz lässt sich natürlich auch ohne Kissen oder Bänkchen ausführen, wenn das angenehmer ist.

Kniesitz, Körperhaltung in der Sitzmeditation

Der „Einfache Sitz“, eine Körperhaltung, die sich auszuprobieren lohnt

Hierbei sitzen wir auf dem Boden, ebenfalls am Gesäß von einem Kissen unterstützt wie beim Kniesitz. Die Beine sind angewinkelt, die Unterschenkel liegen hintereinander. Die Hände liegen locker auf den Oberschenkeln.

Einfacher Sitz, Körperhaltung in der Sitzmeditation

Körperhaltung in der Meditation: Der „Lotossitz“, für sehr Gelenkige

Der Lotossitz wird von manchen Lehrern favorisiert. Ein wissenschaftlicher Beleg für seine besondere Wirksamkeit existiert aber nicht. Da er hohe Anforderungen an Gelenke und Muskulatur stellt, ist er auch nur zu empfehlen, wenn dabei keine Schmerzen auftreten. Beim Lotossitz wird jeweils der Fuß des einen Beins auf dem Oberschenkel des anderen Beins platziert.

Beim so genannten „Halben Lotossitz“ liegt nur ein Fuß auf dem Oberschenkel des anderen Beins, der andere Unterschenkel liegt angewinkelt vor dem Bein.Lotussitz, Körperhaltung in der Sitzmeditation

Meditieren im Stehen

Erklärt sich von selbst: entweder im freien Stand. oder leicht an die Wand gelehnt. Experimentieren!

Gehmeditation

Der Fokus liegt dabei auf dem Gehen. Zum Beispiel auf der ganzen Gehbewegung, mit dem Fokus auf jedem Augenblick. Oder etwa auf dem Abrollen der Füße etc.

Körpermeditation (Bodyscan)

Der oder die Meditierende gehen im Liegen in Gedanken und nach Anleitung den gesamten Körper durch. Eine Anleitung dazu, inkl. Audio, findet sich hier.

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